Der weg ist das ziel

Die allermeisten von uns haben Ziele. Schon früh fragt man uns: „Was willst Du einmal WERDEN?“. Wir werden gelehrt, uns Ziele zu setzen, oft sind es hohe Ziele und nicht selten scheitern wir daran.

Und selbst, wenn wir unser Ziel erreichen, dann merken wir sehr oft, dass es die Anstrengung gar nicht Wert war. Im besten Fall erleben wir einen kurzfristigen Glücksmoment, der aber sehr rasch wieder abebbt. Im schlechtesten Fall erleben wir nicht einmal das, sondern sind enttäuscht, dass wir nicht das gewünschte Glück gefunden haben und suchen uns sofort das nächste Ziel, dem wir nachlaufen.

So wird unser aller Leben von Zielen geprägt und nur die Erreichung oder Nichterreichung unserer Ziele markiert einen bedeutenden Punkt in unserem Leben. Wir fahren auf Urlaub und der Strand, das Hotel, die Sehenswürdigkeiten, usw sind unser Ziel. Wir erleben kurzes Glück (wenn überhaupt) und sobald der Urlaub vorbei ist, planen wir den nächsten und bis dorthin müssen wir „durchhalten“.

Wenn ich erst einmal die Schule hinter mir habe, wenn ich meine eigene Wohnung habe, wenn ich einen Partner/eine Partnerin habe, wenn ich genug Geld habe, wenn ich Kinder habe, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wenn ich in Pension bin …. dann wird alles besser. Wirklich? Ist es dadurch jemals besser geworden?

Vermutlich nur selten!

Und nun atme drei Mal tief aus und ein, entspann Dich und lehn Dich zurück…. Denn: „DU BIST AM ZIEL“! Es gibt nichts, das Du erreichen musst, nichts worauf Du hinarbeiten und hinwarten musst. JETZT und JETZT und JETZT bist Du am Ziel. Das was Du jetzt gerade tust, ist das einzige, das Du JETZT tun kannst. Daher tue es mit Freude, widme Deine volle Aufmerksamkeit dem, was Dir das Leben gerade vorsetzt, egal, was es ist. Wenn Du kochst, dann koche, wenn Du läufts, dann laufe, wenn Du ruhst, dann ruhe, wenn Du weinst, dann weine und wenn Du lachst, dann lache! Denn DER WEG IST DAS ZIEL. Unser aller Aufgabe besteht darin, die Umstände, die uns das Leben gerade JETZT vorliegt zu meistern.

Wenn unser Ziel der weit entfernte Berg ist, weil wir meinen, von dort oben ist die Aussicht schöner, dann werden wir den ganzen wunderschönen Weg dorthin nicht würdigen können. Wir sehen die Blumen nicht, die am Wegrand stehen, wir haben keine Zeit für die Menschen, die uns begegnen und unsere Freunde werden könnten. Wir sehen auch die vielen kleinen und großen Stolpersteine nicht und wundern uns dann, dass unser Weg so schwierig ist. Wievielen hätten wir ausweichen können, hätten wir unsere volle Aufmerksamkeit auf den Weg gelegt? Und vielleicht erreichen wir den Berg nie, haben aber eine Unmenge an wichtigen Erlebnissen auf dem Weg erlebt, die uns unzählbar mehr echte Freude und Erkenntnis brachten, als es die vermeintlich so schöne Aussicht je gekonnt hätte.

Wenn Du Deinem Leben eine schöne Wendung geben willst, kannst Du damit beginnen, das zu tun, was gerade zu tun ist, Deine Pläne hintanzustellen oder ganz aufzugeben, dem Leben zu vertrauen und den Weg zu gehen, den das Leben/die bedingungslose Liebe Dir vorlegt! Auch wenn dieser manchmal steinig und anstrengend ist. Dort findest Du oft die größten Erfahrungen. Du wirst merken, dass die Dinge leichter werden, Dein Leben zu fließen beginnt und Du nicht gegen die Strömung rudern musst. Der Fluss des Lebens trägt Dich ohnehin an die für Dich wichtigen Plätze, genieße die „Bootsfahrt“. 

Die Strömung trägt und führt Dich und statt zu rudern, nimm Dir Zeit zu betrachten, was Dir auf Deiner Fahrt durchs Leben begegnet! Ich wünsche Dir dabei alles erdenklich Gute!