Vielleicht möchtest Du mir auf eine kleine Reise folgen?
Versetzen wir uns gemeinsam zurück, zurück zu jenem Zeitpunkt, als Du gemeinsam mit unzähligen anderen Dein Sein in der Welt ohne Zeit und ohne Raum – umgeben von bedingungsloser Liebe – erlebt hast. Die Begrenzungen der Materie gab es nicht. Du – und viele Andere – wars glücklich, aber Dir war auch bewusst, dass da etwas in Dir war, ein Gefühl, etwas, das Dich beschäftigte. Dir fehlte es an Gewissheiten, an Erkenntnissen, vor allem an der Antwort auf die letzte Frage: Wer bin ICH?
Und Du wusstest aus eigenem oftmaligen Erleben, dass es einen Ort gibt, der all jene Erfahrungen ermöglicht, die in der Welt ohne Zeit und Raum so nicht möglich sind. Also hast Du Dich auf eine erneute Reise durch die Materie eingelassen. Im vollen Wissen und im Einverständnis dessen, was Dich hier erwarten sollte. Ja, Du hast es sogar gemeinsam mit der bedingungslosen Liebe „geplant“. Du bist in den „Zug der Erkenntnis“ eingestiegen, wie Unzählige andere auch.
Eine Menge Mitreisender gibt es in diesem Zug, jeder auf seinem Platz, jeder in seinem Abteil, jeder in seinem Wagon, aber alle unterwegs zum gleichen Ziel. Eine unüberschaubare Anzahl an Menschen erleben eine noch größere Zahl an Ereignissen und Umständen. Unzählige Erfahrungen und unzählige Erkenntnise werden gewonnen, Stunde für Stunde, Tag für Tag und Jahr für Jahr. Und ohne Unterbrechung steigen neue Fahrgäste zu und „alte“ Fahrgäste wieder aus.
Was sich in den einzelnen Abteilen abspielt ist so umfassend, dass es sich keinem von uns in seiner Gesamtheit erschließen lässt. Streit und Frieden, Recht und Unrecht, Schmerz und Freude, Krankheit und Gesundheit, Leid und Glück, Erfolg und Scheitern, Armut und Reichtum, Mangel und Überfluss, Herrscher und Beherrschte, Richter und Angeklagte, usw. usw. Und Du selbst bist mitten drin, erlebst – so wie alle anderen auch – all das und vieles mehr! Und Du sammelst viele Erfahrungen und Erkenntnisse und Du erfährst Gewissheit. Und auf all Deinen Erfahrungen, Erkenntnissen und Gewissheiten aufbauend, durchschreitest Du den Zug der Erkenntnis von jenem Wagon aus, an dem Du eingestiegen bist nach vor, strebst der Lok zu, denn instinktiv weißt Du, von wem dieser Zug gezogen wird.
Und je näher Du Dich der bedingungslosen Liebe näherst – die übrigens in jedem Wagon gleichermaßen vorhanden ist – desto mehr verändern sich die Zugabteile. Andere, möglicherweise neue Fragen tauchen auf, Dir gelingt es mehr und mehr hinter das Offensichtliche zu blicken, immer seltener besuchst Du die Wagons, die Du bereits hinter Dir gelassen hast.
Immer klarer wird Dir, wohin Dein Weg Dich führt, warum all die Umstände Deiner Leben so sein mussten, wie sie waren und immer stärker und öfter nimmst Du nun die bedingungslose Liebe war, immer seltener möchtest Du noch in die unzähligen „Spiele des Lebens“, in welche viele Deiner Mitreisenden verwickelt sind, einbezogen sein.
Wirst Du den ganzen Weg bis zur Lok in diesem Leben schaffen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es spielt keine Rolle. Denn Du bist unweigerlich auf dem Weg und Zeit spielt keine Rolle. Das Leben/die bedingungslose Liebe übt keinen Druck aus. Jeder bekommt die Zeit, die er benötigt. Vergessen wir nie: Wir sind alle im gleichen Zug und dieser bringt uns alle ans gleiche Ziel, ohne eine einzige Ausnahme, selbst, wenn wir immer wieder aus- und neu einsteigen, selbst, wenn wir immer wieder, jene Wagons aufsuchen, durch die wir schon durch mussten.
Der Zug der Erkenntnis bringt uns alle ans Ziel! Freuen wir uns an der aufregenden Zugfahrt, denn keiner von uns kann je verloren gehen!